Alva
Wird jetzt Büxe gerufen und lebt in Kiel.
Willkommen in Kiel!
seit 20.15 Uhr sind wir wohbehalten in Kiel angekommen. Büxe hat die drei Kleinen sofort wiedererkannt und erstmal richtig
toll gespielt.
Sie scheint sich super wohl zu fühlen, draußen wie drinnen. Wir haben zwei Pausen auf dem Weg nach Kiel gemacht. Die
Hundebox hat Sie als Ihr zu Hause anerkannt.
Jetzt sind alle Kinder ins Bett geschickt und Büxe kann nun auch wieder schlafen.
Anbei ein Film und ein paar Bilder.
Eure Kieler
Büxe lebt - Anfang Juli 2010
Büxe lebt (sehr), aber ich finde keine Zeit meine mails zu bearbeiten. Daher jetzt auch nur in aller Kürze das Neueste aus
der ersten Woche - Fotos folgen.
Also zunächst allles supereasy, ein entspannter Hund, der den Eindruck macht, schon immer hier gewesen zu sein. Büxe
schläft sehr viel, ist ein souveräner Autofahrer und schläft auch dort sehr gern in ihrer Box. Späten nachmittag wird sie
munter und dreht abends richtig auf. Sie hat in dieser Woche schon sehr viel erlebt, war beim Tierarzt (wegen Durchfall,
habe noch kein Ergebnis aus dem Labor, glaube aber mittlerweile, dass alles in Ordnung ist; sie hat anfangs zu wenig
getrunken, ich glaube, es war zu aufregend).
Sie war mit in der Hundeschule (in der Box) und alleine auf dem Platz. Sie hat verschiedene Gegenden kennegelernt (z.B.
den Hafen, eine Atztpraxis, heute das Segelboot (den Törn hat sie allerdings im Wesentlichen verschlafen, am Strand und im
Wasser war sie auch schon), und natürlich die verschiedenen Winkel unseres Gartens. Mit Vorliebe streift sie durch das
Kräuterbeet (man sieht sie dann gar nicht mehr in der Botanik - vielleicht sollte ich mal etwas auslichten), spielt
Linienrichter beim Federball und frißt Regenwürmer, wenn keiner guckt. Sie ist ein echt cooler Hund, läßt neue Sachen
erstmal auf sich zukommen, bevor sie sie genauer untersucht und ist recht mutig - ohne draufgängerisch zu sein.
Momentan wachsen bei ihr nur Beine und Füße, die aber ordentlich! Trotzdem haben wir in ihrer Größe noch keine passende
Schwimmweste gefunden - wir warten noch 2 Wochen, vielleicht wächst dann auch der Mittelteil dieser "Gazelle".
Die Jungs gehen super mit ihr um (haben ihr schon "dreh dich" und "Rolle" beigebracht bzw. perfektionieren das), Tomma ist
erwartungsgemäß noch sehr ungestüm, manchmal auch sehr streng und trifft noch nicht ganz den richtigen Ton - aber auch
sie wird es lernen. Wir sind zuversichtlich.
Am liebsten liegt Büxe lang ausgestreckt auf dem Bauch im Badezimmer, dort schläft sie auch am Anfang der Nacht, später
kommt sie dann ins Schlafzimmer (1 Tür weiter) sucht Anschluß (1 Hand hängt aus dem Bett) und sagt Bescheid, wenn sie
raus muß. Das ist so etwa nach 6-7 Stunden der Fall. Letzte Nacht bin ich dann im Garten geblieben zum Weiterschlafen,
weil es hier so heiß ist, dass es im Haus gar nicht auszuhalten ist.
Das in aller Kürze, beim Schreiben fiel mir auf, dass dieser Hund schon viel zu viel erlebt hat für eine Woche Aufenthalt. Wir
werden nächste Woche versuchen, weniger zu machen.
Sie fühlt sich hier offensichtlich wohl und mir kommt es so vor als ob sie schon immer da war.
Heute abend hat sie allle möglichen Register gezogen (Zeitung fressen, Schuhe klauen und Blumen pflücken), aber sie guckt
dabei immer sehr charmant - so das wir hier bei allem Trubel auch immer viel zu Lachen haben.
Ich hoffe, gelegentlich mehr Zeit zum Schreiben und zum Fotos schicken zu haben, schicke jetzt erstmal schnelle aber sehr
herzliche Grüße aus Kiel und möchte mich nochmal herzlich bedanken, für alles was Ihr mit den Hunden schon gemacht
habt, denn ohne Eure Vorarbeit wäre Büxe, glaube ich, gestresst hier durch zu viele Außenreize und Eindrücke.
Auf bald, alles Liebe
Maike
Hallo Köpenick!
Mein Artikel ist noch nicht gesetzt worden, aber ich füge ihn mal an samt Fotos. Ich fürchte, erst wenn ich in Rente bin
werde ich meine Sachen, besonders die Fotos, sortiert haben.
Ich habe reichlich zu tun mit meinem Hund und nicht mal Zeit gefunden, eine vollständige Reklamationsliste
zusammenzustellen (ich arbeite aber im Geiste beständig daran!!!).
1. mein Hund frißt NUR aus der Hand (Trainerfehler oder genetischer Defekt?)
2. Büxe öffnet ALLE Türen und überwindet ALLE Treppenabsperrungen (seltsamerweise nicht den, sagenhafte 15 cm hohen,
Zaun zum Nachbarn)
3. sie hat die Nase IMMER auf dem Boden, am schlimmsten ist es am Strand, wo sie unkommentiert (also Büxe kommentiert
es nicht, ich schon) alles frißt, das das Meer freigibt (ganze Muscheln, ganze Krebse, Seegras, alle Arten von Tang, Fische
etc.). Dieser Hund ist nicht in der Lage Krebspanzer oder Muschelschalen zu verdauen (ich denke das ist ein Wasserhund???)
4. Sie steht immer IN den Töpfen, aus denen andere Hunde trinken wollen
5. wiegt mittlerweile 8,5 Kilo ist aber schon 41 cm groß (wird sie also fett oder ein Riesenschnauzer? ist die Gewichtsangabe
mit 15 kg zu hoch oder die Richtgröße mit 45 cm)
6. ich habe keinerlei Freizeit mehr, sie saugt nicht Staub, obwohl sie reichlich Dreck reinbringt und wischt nicht auf, obwohl
sie sich direkt nach dem Bad im Garten durch Küche und Wohnzimmer trocken rennt.
Wir wissen aber (ich habe Euch durchschaut), dass Ihr sie absichtlich so geprägt habt, damit ich sie bald wieder zurückgebe.
Das könnt Ihr aber vergessen, denn
1. ist sie der süßeste Hund der Welt
2. der Einzige in meinem Umfeld der mich wirklich versteht
3. supergelehrig (eine der beiden Besten in der Welpengruppe)
4. Sie haart nicht (nicht gleichbedeutend mit “macht keinen Schmutz!”)
5. Sie wird immer dunkelbrauner (ok. milchkaffeefarben)
6. erträgt das Chaos in diesem Haushalt, woran die meisten gescheitert wären
Soviel für heute
liebe Grüße
die Kieler
Dieser Artikel erschien in “Wind und Wasser” im September 2010
Rubrik: Törns und Reviere
Legende: Ipsum
Titel: Segeln mit Hund – A-board-story
Untertitel: Mit einem Hundewelpen auf Sommertörn. Drei Wochen Segelurlaub mit einem zehn Wochen alten Hund. Wie
lange kann ein kleiner Hund am Stück segeln, wird er seekrank, was ist, wenn er ins Wasser fällt, wieviel Auslauf braucht so
ein Tier, wie und wo erledigt er seine Geschäfte???
Lead: Unser Hund war im Alter von 10 Wochen das erste Mal
auf dem Boot – eine kleine Schnuppertour von Schilksee nach
Falckenstein und zurück. Naja, geschnuppert hat sie nicht sehr
viel, eher wohl die Geräusche und Bewegungen des Bootes
wahrgenommen und registriert. Bei diesem ersten ca.
dreistündigen Trip hat sie im Wesentlichen geschlafen und
Mißfallen gegenüber Wendemanövern zum Ausdruck gebracht.
Nach einem zweiten Segelnachmittag einige Tage später, ging
sie dann im Alter von elf Wochen das erste Mal auf große Fahrt
von Schilksee Richtung Roskilde. Wird sie seekrank?, wie und
wo erledigt sie ihre Geschäfte?, wie sichern wir sie falls sie ins
Wasser fällt??
Die sensible Sozialisationsphase des Hundes wird im
Allgemeinen mit 16 Wochen angegeben. Zunächst acht Wochen
bei der Mutter und den Geschwistern soll der Welpe die
Grundlagen der hündischen Kommunikation und des
Rudelverhaltens erlernen. In den anschließenden acht Wochen
wird der Hund in der neuen menschlichen Gemeinschaft an
verschiedene Situationen herangeführt, die seinen weiteren Alltag mitgestalten werden. Kommt ein Hund also in eine
segelnde Familie, dann ist es sinnvoll, ihn frühzeitig an die Umstände auf dem Boot zu gewöhnen. Ein Hundewelpe schläft
anfangs noch sehr viel, sein Radius und seine Kondition sind begrenzt, was die Gewöhnung an ein Segelboot erleichtert.
Autofahren beeinträchtigte unseren Hund nicht und so hat er sich auch als
seefest erwiesen.
Hundetoilette? Welpen verrichten ihre kleinen und großen Geschäft am
Anfang nur im vertrauten Terrain, also Wohnung oder eigener Garten. Das hat
simple biologische Gründe. Bei den Hundebabies reinigt die Mutter sowohl
die Jungen als auch die Höhle. Würde ein Welpe vor die Wurfhöhle koten,
würde er eine perfekte Spur legen für Greifvögel, Füchse oder andere
Feinde. Deshalb soll man mit dem Welpen nicht schimpfen, wenn er im
Wohnzimmer auf den Perserteppich piescht (seufzt), sondern ihn aufnehmen
(das unterbricht den Strahl sofort) und nach draußen tragen oder auf einen
speziell definierten Platz z.B. geflieste Räume oder Zeitungspapier. Das kann
man gut aufs Boot übertragen (Badezimmer, wenn vorhanden, Papier unter
dem Kartentisch oder eine Hundetoilette im Cockpit. Wir haben unserem
Hund eine Toilette im Cockpit angeboten, ausgelegt mit Häckseln so wie die
Stelle im Garten, die für diese Verrichtungen bereits antrainiert worden war.
Allerdings hält sich ja nicht jeder Hund an die Fachliteratur und so hat
unsere es vorgezogen, diesen Platz als ihr Sofa anzunehmen, an Deck die
kleinen Geschäfte zu erledigen, unter Deck ins Badezimmer zu gehen (nicht gefliest, dennoch pflegeleicht – Achtung bei
starker Schräglage!) und die größeren Dinge an Land zu erledigen. Da sie bereits vor dem Törn 6-8 Stunden durchschlafen
konnte, hatten wir keine Not mit ebenso langen Schlägen, was wir allerdings nicht ausgereizt haben. Kein Tagestörn war
länger als fünf Stunden.
Da Hundewelpen gerade in den ersten Lebensmonaten sprunghaft wachsen, ist es schwierig sie mit adäquater
Schwimmweste auszustatten, zumal die wenigsten Geschäfte über ein entsprechendes Sortiment verfügen. So haben wir
zunächst ein einfaches Brustgeschirr benutzt, das die Möglichkeit bietet, den Hund im Rettungsfall mit dem Piekhaken zu
greifen ohne ihn zu strangulieren. In Dänemark sind wir dann auf die richtige (leichte) Weste gestoßen (www.baltic.se),
übrigens ein schwedisches Produkt, preislich vergleichbar mit einem Brustgeschirr.
Für Hunde gilt ebenso wie beim Segeln mit Kind: Der nächste
Landgang ist das Ziel. So gemütlich ein Nickerchen auf See
auch sein mag, sobald das Boot festliegt, müssen sich Mensch
und Hund die Füße vertreten, Artgenossen treffen, spielen,
rennen und Spaß haben. Gerade Welpen fordern hier keine
„Gewaltmärsche“ also nicht die Dauer des Spaziergangs ist
entscheidend (10 min reichen für einen 10 Wochen alten Hund),
sondern die Intensität der Beschäftigung mit dem Hund.
Was Büxe vom Segeln hält:
Wie ich das Segeln finde? Naja, ich hatte jede Menge zu tun, seekranke Matrosen trösten, Leinen führen, Navigation um nur
einiges zu nennen. Allzeit den Überblick zu behalten, war nicht immer leicht, weil ich nicht auf der Sprayhood dem
exponiertesten Platz liegen darf. Aber ich denke, ich habe meine Leute ganz gut beschäftigt und die haben gelernt
umsichtiger zu stauen und nicht alles in die Hundekoje zu werfen – ist schließlich wohl mein Platz oder wo rührt der Name
her?
Autor: M. Kamp
Fotos: M. Gedamke
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